36. Mainova Frankfurt Marathon – just running
Frankfurt Marathon – wie kam ich auf die Idee?
Gerade einmal drei Wochen ist es her, dass ich beim Taubertal 100 Ultramarathon die 71km Distanz gefinished habe. Vier Wochen davor lief ich bei ebm-papst Marathon die 42,195km unter 4h als Trainingslauf und vor und nach dem ebm-papst Marathon jeweils noch einmal die 42km als Trainingsläufe.

Sollte ja eigentlich genug sein für die zwei Monate September und Oktober.
Wieso dann noch den 36. Mainova Frankfurt Marathon?
Nach dem Taubertal 100 Ultramarathon gönnte ich mir eine Woche Laufpause und wollte die Woche darauf nur kurze Distanzen ganz gemütlich laufen. Das war die Vorstellung in meinem Kopf.
Meine Beine meinten es aber anders und entwickelten einen Vortrieb, den ich gerne öfters mal im Wettkampf gehabt hätte. Ohne Anstrengung und im gefühlten lockeren Tempo lief ich Zeiten, die ich sonst nur mit wesentlich höherer Anstrengung gelaufen bin.

Zuerst scheute ich vor einer Anmeldung zum Mainova Frankfurt Marathon. Zum einen die hohen Nachmeldegebühren von 110€ und dann vor der Anreise. Frankfurt halb gesperrt, ohne Ende Besucher und Läufer – Parkplatznot.
Bis ich auf die Idee kam einmal nach einem ICE Ticket zu sehen.
1. Klasse für 2 Personen 131€ – auch kein Pappenstiel.
Nach langem hin und her im Kopf, meldete ich mich erst am letzten Tag der Onlineanmeldung zum Lauf an.
Meine Ziele für den Mainova Frankfurt Marathon
Gar keine – einfach nur laufen und gesund ankommen „die Beine vertreten“
Mir war schon klar, dass drei Wochen nach den Taubertal 100 hier für mich keine persönliche Bestzeit oder sonstiges rausspringen würde.

Anreise zum Frankfurt Marathon
In der Früh Andrea geschnappt, die mit Ihrer Fotoausrüstung wieder für viele wunderbare Bilder sorgte und pünktlich in Würzburg in den ICE nach Frankfurt. 1. Klasse, Kabine … kalt – Heizung in der gesamten 1. Klasse ausgefallen. Auch nicht schlecht. Von dem altertümlichen Zugabteil, der sicher schon besseren Zeiten gesehen hatte wollen wir erst gar nicht reden. ICE der ersten Generation eben.
Nach einer Stunde Zugfahrt in Frankfurt Hauptbahnhof die S-Bahn sofort gefunden und nach bereits einer Station bei der Messe Frankfurt ausgestiegen.

Ich hatte im Vorfeld die Befürchtung, dass ich lange bei der Startnummernausgabe anstehen müsse – weit gefehlt – weit und breit kein Läufer. So wurde ich direkt an die Ausgabe durchgewunken und binnen wenigen Minuten hatte ich meine Startunterlagen.
Das war richtig tiefenentspannt – sollte ich den Frankfurt Marathon noch einmal laufen, werde ich wieder mit der Bahn anreisen.
36. Mainova Frankfurt Marathon – das Rennen
Um 10:00 Uhr ging es los – ich war im 3. Startblock und startet mit der ersten Welle.
Ein befürchtetes Geschubse und Gedränge bliebt zum Glück beim Start aus und so ließ ich mich erstmal im Block mittreiben.

*Piep* mache meine Uhr – km 1 Pace 04:20 Min./km … das kann nicht sein! Mist – ich hatte ganz vergessen, dass in Frankfurt durch die hohen Gebäude die GPS Uhren nicht richtig funktionieren.
Ca. 300m weiter kam dann erst das Streckenschild für km 1.
*Piep* – km 2 Pace 03:48 Min./km … sicherlich – wers glaubt … also ohne Uhr erstmal weiterlaufen bis km 5.
Km 5 Zwischenzeit 00:27:48 … ohhhh umgerechnet eine ~05:35 Min./km Pace – passend für einen knappen Sub4 (Lauf unter 4 Stunden). Am Ende bin ich lt. meiner Uhr 44,4km gelaufen so ein schlechtes Messergebnis hatte ich noch nie.

Irgendwie lief mir die ganze Zeit ein kleines Mädchen vor den Füßen rum. Mal vor mir, mal neben mir, mal hinter mir.
Irgendwann kamen wir dann ins Gespräch (auf Englisch) und es stellte sich heraus, dass sie aus Norwegen ist, heute ihren 18. Geburtstag feierte und zu diesem Anlass in Frankfurt ihren ersten Marathon läuft.

Das sind Wünsche … zum 18. Geburtstag den ersten Marathon finishen.
Auf Englisch ging es dann gemeinsam bis km 30 durch Frankfurt.
Halbmarathonzeit 01:56:16 – immer noch auf Sub4 Kurs.
Eine neue Erfahrung bei einem Marathon
Irgendwo bei km 24 nach einer Verpflegungsstelle merkte ich, dass mein Magen anfing ordentlich zu grummeln. Erstmal ignoriert – wird sich schon wieder verlaufen.

Ab km 29 bekam ich dann aber richtige Bauchkrämpfe, wie ich sie bisher bei einem Lauf nicht kannte und musste das norwegische Geburtstagskind ziehen lassen. Dass mein Bauch mal die Aufnahme von Flüssigkeit und sonstigem bei einem Lauf verweigert ist mir nichts Neues – aber solche Krämpfe hatte ich noch nie.
Diese zwangen mich dann auch ein paar Mal stehen zu bleiben.
Bei km 30 mit 02:47:32 eigentlich immer noch auf einen Sub4 Kurs.
Mit Gewalt und mehr Ehrgeiz an diesem Tag wäre vielleicht eine schnellere Zeit drin gewesen nur wieso? 2017 hatte ich alles bereits erreicht. So ging es mir nur noch ums ankommen.

Daher den Lauf im Kopf abgehakt.
Vielleicht wollte auch nur mein Körper meinen Kopf damit sagen:
„Es reicht für dieses Jahr Du Spinner“
Bei km 35 stand Andrea am Streckenrand – kurz angehalten (was für mich sonst eigentlich undenkbar gewesen wäre), ein zwei drei Worte getauscht und weiter ging´s in Richtung Ziel.

War es für die Muskeln etc. kein Problem, ging mein Magen gar nicht – nach dem Lauf musste ich mich auch das erste Mal seitdem ich laufe übergeben.
Wieder eine Erfahrung reichen – auch wenn ich die echt nicht gebraucht hätte.
Zieleinlauf 36. Mainova Frankfurt Marathon
Rein in die Festhalle und ausnahmsweise, da eh der Lauf im Kopf abgehakt war, den Einlauf genossen.

Zeit: 04:17:13
Da waren sämtliche Trainingsläufe schneller *grins*

Mein Magen rebellierte nach dem Lauf noch 3 Stunden lang, bis er sich beruhigte. So konnte ich auch das Finisherbier nicht genießen.
Da läuft man 42,195km für ein Bier und dann will es nicht reingehen.

Wie geht es weiter 2017?
Am 04.11. – also in einer Woche steht der Rothenburger Lichterlauf auf dem Plan.
4x 2km durch die wunderschön illuminierte Altstadt von Rothenburg. Kopfsteinpflaster Berg auf und Berg ab. Darauf freue ich mich schon riesig. Und NEIN – hier werde ich einfach nur den Lauf genießen ohne Gas zu geben.