Prolog zum 42. BMW Berlin-Marathon
Bereits im September 2014 meldete ich mich zum 42. BMW Berlin-Marathon am 27.09.2015 an und hatte Glück beim Losverfahren einen Startplatz zu ergattern.
Die Vorfreude war entsprechend groß, als am 20.11.2014 die Teilnahmebestätigung eintraf!
Das Wintertraining lief wunderbar. Anfang 2015 lief ich persönliche Bestzeiten auf der 10km Distanz, beim Halbmarathon und als Krönung knackte ich beim 30. Haspa Hamburg Marathon am 26.04.2015 auch endlich die 4 Stunden.
Leider zog ich mir beim Haspa Hamburg Marathon eine Entzündung und einen Überlastungsbruch im linken Mittelfuß zu und musste bis Anfang Juli mit dem Laufen pausieren. 10 Wochen Laufpause – ich hätte nicht gedacht, dass der wiedereinstieg so schwer wird.
Die Motivation war riesig, doch die Hitze und fehlende Kondition machten es schwer und so musste ich viele Läufe abbrechen.
Als es Anfang August noch einmal zu einer Trainingszwangspause kam, wollte ich den Berlin Marathon schon absagen. Erst Mitte August, als die Temperaturen zurückgingen, funktionierte ich wieder einigermaßen – die Form vom Frühjahr erreichte ich aber bei weitem nicht.
So packten am 25.09. Andrea und ich unsere Koffer und fuhren in Richtung Berlin. Noch am selben Tag holte ich meine Startunterlagen ab.
Der Berlin Marathon
Wahnsinn – Menschenmassen über 41.000 Starter/inne!
Schon alleine der Zugang zum Startblock (G) dauerte Ewigkeiten – an einen Toilettengang war bei den Schlangen vor den Toiletten gar nicht zu denken. Auch im Startblock G für die Läufer/innen mit einer Zielzeit von 03:50:00 bis 04:15:00 war es ordentlich voll.
09:00 Uhr starteten die Eliteläufer. Mit einer Zeitverzögerung die Blöcke A-F und endlich ging es auch um 09:20 Uhr für den Block G los.
09:22 Uhr ging ich dann auch über die Ziellinie … freies Laufen – Fehlanzeige. Bei solch großen Veranstaltungen aber nichts Ungewöhnliches. Von anderen Marathonveranstaltungen wusste ich, dass auf die ersten 5km kein freies Laufen möglich ist. Aber Berlin – Wahnsinn – Massen an Läufern. Seinen Lauf-Rhythmus finden nahezu unmöglich. Hatte man sich durch einen Pulk durchgearbeitet, steckte man im nächsten fest. Bei so vielen Läufern musste ich mich auf diese Konzentrieren, dass ich niemanden überrenne, selbst nicht überrannt werde oder irgendwer vor mir einfach stehen bleibt. Zwei Läufer fielen direkt vor mir hin und bei dem einen wäre ich beinahe mit geflogen. So sah ich von Berlin – im Gegensatz zu Hamburg – nichts, was ich sehr schade fand.
Neben dem fehlenden „Sightseeing“ kostete es mich unwahrscheinlich viel Kraft. Bremsen, ausweichen, wieder beschleunigen. Erst ab km 32 lösten sich die Massen etwas auf – nur leider für mich zu spät.
Ab km 34 machten meine Oberschenkel zu – die Ausdauer hätte vielleicht noch gehalten – nur meine Füße klebten förmlich auf der Straße fest. Konnte ich bis dahin meinen Schnitt von 05:35 Min./km halten, war es ab da vorbei.
Mit immer dicker werdenden Oberschenkeln ging es bis zum Ziel.
Ergebnis 42. BMW Berlin Marathon
Mit einer 04:09:26 bin ich nach der bescheidenen Vorbereitung und dem kraftzehrenden Lauf in den Läufermassen ganz zufrieden. Natürlich hätte ich mich über eine Sub 4 mehr gefreut.
Nettozeit: 04:09:26
Platz M/W: 17.474
Platz AK M40: 3.508
Urkunde 42. BMW Berlin-Marathon
Strecke Berlin Marathon
Eben wie ein Pizzateller (Pizzen gibt es leckere in Berlin) – ab und zu hätte ich mir ein paar Steigungen gewünscht, konnte ich z.B. in Hamburg mich an einigen Läufern vorbeiarbeiten und freilaufen.
Wie schon geschrieben – gesehen habe ich leider nicht viel von Berlin während dem Lauf.
Publikum Berlin Marathon
Auch wenn ich nicht sooo viel mitbekommen habe – Berliner Ihr wart super! Ihr kommt nicht ganz an die Hamburger ran, aber München und Frankfurt schlagt Ihr bei weitem!
Organisation Berlin Marathon
Ja – gut – okay. Alles irgendwie an seinem Platz – auch wenn man sich erst einmal orientieren muss bei der Größe. Schade finde ich, dass nicht einmal ein Finisher Shirt kostenfrei dabei ist und 30-40€ für ein Shirt – nicht schlecht. Auch, dass die öffentlichen Verkehrsmittel am Veranstaltungstag kostenpflichtig sind, finde ich bescheiden.
Sonst ein DANKE an die vielen Helfer an den Verpflegungsstationen, die immer ein nettes Wort hatten, den Sanitätern, Polizisten und an alle die ihr Wochenende geopfert haben, damit ein Haufen bekloppter durch Berlin rennen konnten 😉
Andrea und Bilder
Natürlich darf Andrea mit Ihrer Kamera bei einer solchen Veranstaltung nicht fehlen. Im Vorfeld ist sie die gesamte Strecke mit den öffentlichen Verkehrsmitteln abgefahren, hat sich Positionen für Bilder ausgesucht, Zeiten wann ich wohl vorbei laufen würde ermittelt usw.
Nur selbst ihr geschulter Blick fand mich nicht in den Läufermassen – und so gibt es lediglich ein Bild vom Zieleinlauf von mir und einige nach dem Event.
Vom Marathon selbst, hat sie allerding viele geschossen.
Zu 202 Bildern von Andrea vom Berlin-Marathon
Auf dem Bild sehen Sie den wahren Grund, wieso wir laufen – das Finisher Beer!
Auch wenn ich sonst kein Bier trinke – dieses Bier schmeckt wie kein anderes 😉
Bilder von mir, vor, während und nach dem Marathon.
Resümee
Nein, an einer so großen Veranstaltung will ich nicht mehr teilnehmen.
Da laufe ich lieber bei kleineren Veranstaltungen teil.
Vielleicht noch einmal Hamburg – aber nicht 2016.