km9 Urania - Volksbildungshaus mit Sternwarte
Hobbys Marathon

42. Vienna City Marathon

Vienna City Marathon again and again

Prolog

Irgendwie war nach dem Wadenkrampf Debakel beim 41. Vienna City Marathon noch eine Rechnung offen. So meldete ich mit im November 2024 erneut zum Vienna City Marathon an.

Wien? Schon wieder? Ja – meine Frau ist Wienerin, da kann man das Laufen mit einem Heimatbesuch verbinden.

2024 endete übermotiviert und so kam die Regeneration bis Ende Januar 2025 zu kurz. Geplant war der Hockenheimmarathon 2024, auf den ich hintrainierte, dann aber nicht teilnahm, und Ende Januar den 2. Hetzer Yeti Trail.

So starteten die Vorbereitungen auf den 42. Vienna City Marathon mit müden Beinen und der eine oder andere Trainingslauf musste ausfallen, weil sich die Bakker Zyste im rechten Knie immer wieder bemerkbar machte. Die nervt hin und wieder, wenn ich es mit dem Laufen übertreibe und nicht genug Regenerationszeit habe.

Vom Gefühl nicht so gut vorbereitet wie 2024 ging es zusammen mit meiner persönlichen Fotografin nach Wien, wo wir noch am Freitag die Startunterlagen abholten.

Vienna Sports World (Marx Halle) - Startunterlagen abholen. NEIN - leider habe ich das Auto nicht gewonnen.
Vienna Sports World (Marx Halle) – Startunterlagen abholen. NEIN – leider habe ich das Auto nicht gewonnen.

Den Samstag ließen wir gechillt mit einer kleinen Stadttour, den Besuch der Kapuzinergruft und des Ostermarktes im Schloss Schönbrunn vergehen.

Zielsetzung

2024 war mein Traum die 03:45h (Pace 5:20 min/km) – daran hatte sich nichts geändert.

Im Hinterkopf immer das Wadenkrampf-Debakel, welchem ich mit leicht geändertem Training hoffentlich entgegengewirkt hatte (zumindest hatte es bei den 10. Taubertal 100 – 50km funktioniert).

Geplante Pace: 05:19 min/km. Keine Veränderung bei der Laufverpflegung Alle 9km ein Snickers und zwischendurch Elektrolyte-Drops.

42. Vienna City Marathon – Renntag

Ich habe ein Déjà-vu. 5 Grad 2024 – 2025 nur 2 Grad und windig, was die Temperaturen nicht angenehmer machten. Also doch wieder langärmlig – aber besser als +20 Grad.

Kurz vor 9:00 Uhr ordnete ich mich in meinen Startblock C ein.

Kurz vor dem Start - es ist kalt.
Kurz vor dem Start – es ist kalt.

Vor dem Start fand noch ein Weltrekordversuch im Wiener Walzer statt … Nur so viel – es wurde mit ~2.025 tanzenden Paaren ein neuer Weltrekord aufgestellt.

Wiener Walzer - den ¾ Takt habe ich anderen Mitstreiterinnen und Mitstreitern überlassen
Wiener Walzer – den ¾ Takt habe ich anderen Mitstreiterinnen und Mitstreitern überlassen

Mit über 46.000 Läuferinnen und Läufer der unterschiedlichen Disziplinen (Marathon, Halbmarathon, Staffelmarathon) ging es dann ab 09:00 Uhr zeitlich versetzt aus den sechs Startblöcken über die Reichsbrücke auf die Strecke.

Die Elite auf der Reichsbrücke
Die Elite auf der Reichsbrücke
Zur Orientierung Startnummern: Blaue (Erste): Marathon; Rote (Sparkasse): Halbmarathon; Schwarz (Powerrade): Staffel-Marathon
Zur Orientierung Startnummern: Blaue (Erste): Marathon; Rote (Sparkasse): Halbmarathon; Schwarz (Powerrade): Staffel-Marathon

Zu schnell?

Im Gegensatz zu den letzten Trainingsläufen fühlten sich die Beine gut an. Pace finden war angesagt, was bei der Läufermenge nicht einfach ist.

Phuu 5:13, 5:09, 5.09, 5:07, 5:09 – die ersten 5km über die Reichsbrücke entlang der Prater Hauptallee – viel zu schnell. Geplant waren 5:19 min/km.

3:45h Pacemaker hinter mit gelassen
3:45h Pacemaker hinter mit gelassen – Prater Hauptallee

Die beiden Pacemaker 3:45h, welche weit vor mir aus dem Startblock über die Startlinie gingen, überholte ich zwischen km 6 und 7.

km9 Urania - Volksbildungshaus mit Sternwarte
km 9 Urania – Volksbildungshaus mit Sternwarte. Eigenverpflegung.

Es fühlte sich gut an – mal sehen, was die nächsten km so bringen. Bei Kilometer 9 Urania erwischte mich Andrea mit Ihrer Kamera. Wie letztes Jahr, war sie mir immer voraus. Wie auf dem Bild zu sehen – das erste Snickers war fällig.

Durchschnittspace 5:12 min/km – hoffentlich geht das gut. Puls immer um die 150bpm – passt. Mal sehen, ob sich die Pace bis km 21 / Halbzeit halten lässt.

So kann es weiter gehen
So kann es weiter gehen – Wienzeile ~km12

Vorbei an der Staatsoper, entlang der Wienzeile, Margaretengürtel in Richtung Schloss Schönbrunn. Auf der Mariahilfer Straße beim Westbahnhof, erwischte mich meine Frau bei km 18 wieder – und wie könnte es anders sein? Schon wieder beim Futtern.

km 18 - schon wieder beim futtern. Irgendwie sieht das verfressen aus.
km 18 – schon wieder beim futtern. Irgendwie sieht das verfressen aus.

Halbzeit / Halbmarathon

Bei km 21 biegen die Halbmarathonläuferinnen und Läufer in Richtung Ziel / Burgtheater und Rathausplatz ab.

01:49:40 auf der Halbmarathondistanz – Pace 05:11 min/km. Mal sehen wie das ausgeht.

Kilometer 28 – wieder auf der Prater Hauptallee lies ich meinen Getränkegürtel bei Andrea zurück. Zwei Snickers waren gefuttert und die 750ml Flasche mit ISO-Getränke leer.

km 28 - Prader / Hauptallee. Überflüssig gewordenen Ballast loswerden.
km 28 – Prater / Hauptallee. Überflüssig gewordenen Ballast loswerden.

Bei km 29 war ich (wieder) beim Futtern des dritten Snickers, als ein Videomotorrad mich rechts überholte und ich von der Beifahrerin des zweiten Motorrads angesprochen wurde, wie denn das Snickers so schmecke? Hatte ich auch noch nicht – also während dem Laufen und Snickers futtern auch noch ein kleines Interview gegeben. Ob MARS wohl Interesse hat mich zu sponsern? So viel Werbung wie ich für Snickers mache … längst überfällig!

Läuft - hoffentlich bleibt das so ...
Läuft – hoffentlich bleibt das so – Donaustraße ~km25

So, nun beginnt der für meinen Kopf unangenehme Teil des Vienna City Marathons. Kurz vor km 30 geht es in Richtung Ernst-Happel-Stadion und es kommen eine andere Läuferin und Läufer entgegen. Ist man selbst bei km 31, sieht man auf der anderen Straßenseite das Schild km 35 – die auf der anderen Seite haben es echt gut – die sie schon 4km weiter. Ab diesem Abschnitt hatte ich 2024 meine ersten Wadenkrämpfe.

Prater / Hauptallee – Mentales tief

Km 34 Prater / Hauptallee – endlich auf der entgegenlaufenden Strecke. Die beiden 3:45h Pacemaker laufen mir entgegen. Okay, PI*Daumen 700-800 Vorsprung. Eigentlich hätte mich das motivieren sollen, doch mein Kopf fiel in ein mentales Tief. Gefühlt wurde alles langsamer und schwerer, was sich in der Pace aber zum Glück nicht bemerkbar machte.

Noch kann ich lächeln
Lächeln fällt schwerer – Schubertring

Oberschenkel schmerzten mittlerweile ordentlich. Irgendwie zogen sich km 38, 39, 40 wie ein Kaugummi und wollten nicht enden. Daran änderte auch das Publikum, welches wirklich spitze war, leider nichts.

Es bewahrheitet sich halt doch:

Ein Marathon ist ein 10km Rennen mit 32km Anlauf!

Eines stand zu dem Zeitpunkt für mich fest – die 3:45 werden fallen! Daran würden Wadenkrämpfe, von denen ich zum Glück bis dahin verschont blieb nichts ändern.

Wird Zeit für den Zieleinlauf – schwere Beine

Ab km 37 wurde ich minimal langsamer (okay, es geht auch leicht Bergauf – Ausrede verlass mich nicht). Pace 5:14, 5:13, 5:16, km 42 nur noch 5:23.

Die Oberschenkel wollten nicht mehr so, wie mein Kopf will.
Mein Kopf: ENDSPURT
Meine Beine: HOCHLEGEN!
Aber da war schon das das Ziel in Sicht!

Zieleinlauf 42. Vienna City Marathon
Zieleinlauf 42. Vienna City Marathon

Die letzten 195m werden gefühlt auch immer länger.
Ziellinie, Stopp auf meiner Garmin drücken, 2x hinsehen:
03:40:19h über 10 Minuten schneller als 2024!

Phuu - viel mehr wäre nicht gegangen.
Phuu – viel mehr wäre nicht gegangen.

Strecke Vienna City Marathon

Ergebnis 42. Vienna City Marathon

Gesamtzeit: 03:40:19
1. Split / Hälfte: 01:49:40
2. Split / Hälfte: 01:150:40
Gesamtplatz (M/W): 2.594 (M – Gesamt: 8.600 Finisher)
Platz Altersklasse: 213 (M50 – Gesamt: 789 Finisher)
Platz Total: 2.922 (12.968 Starter / 9.286 Finisher)

Persönliche Bestzeit aus dem Vorjahr um 10 Minuten verbessert!

Urkunde 42. Vienna City Marathon

Alles richtig gemacht – die Mühen der letzten 12 Wochen haben sich gelohnt!
Alles richtig gemacht – die Mühen der letzten 12 Wochen haben sich gelohnt!

Prolog 42. Vienna City Marathon

Nach dem Zieleinlauf erstmal raus dem Gewirre und Andrea gesucht. Zusammen ab in die U-Bahn und in Richtung Hotel.

Rückweg - Erleichterung, alles hat funktioniert - die Mühen und Anstrengungen der letzten Wochen haben sich gelohnt!
Rückweg – Erleichterung, alles hat funktioniert – die Mühen und Anstrengungen der letzten Wochen haben sich gelohnt!

Ab ins hoteleigene Spa – Whirlpool und in der Sauna aufwärmen. Danach zum Griechen, den Kohlenhydratspeicher wieder auffüllen.

Von ein paar Bekannten wurde ich gefragt, wie ich es schaffte in den letzten zwei Jahren schneller geworden zu sein. Neben dem Laufen habe ich angefangen Krafttraining zu machen. Hauptsächlich für den Oberkörper aber u.a. das Kreuzheben trifft auch die Beine.

Wie geht es weiter? Eingangs erwähnt, fehlt es seit Oktober 2024 an Regeneration – das wird nun nachgeholt. Pläne für 2025? Evtl. wieder die Taubertal 100 – abwarten.